Weichmacher in Kosmetik: Wie gefährlich sind Phthalate?

Phthalate sind eine Gruppe chemischer Verbindungen, die hauptsächlich als Weichmacher in Kunststoffen verwendet werden.

Was sind Phthalate?

Sie finden sich aber auch in vielen anderen Produkten wie Parfums, Haarspray, Nagellack, Körperpflegemitteln, Lebensmittel, Spielzeug, medizinischen Geräten und PVC-Produkten

Doch trotz ihrer Funktionalität sind Phthalate für potenziell gesundheitsschädliche Auswirkungen bekannt.

Sind Phthalate gesundheitsgefährdend?

Es gibt immer mehr Studien, die darauf hinweisen, dass Phthalate eine ernste gesundheitliche Gefahr darstellen können.

Eine Studie im Journal of Pediatrics hat beispielsweise gezeigt, dass Phthalate das Risiko für Asthma bei Kindern erhöhen können. Die Forscher fanden heraus, dass Kinder, die höhere Konzentrationen von Phthalaten im Urin hatten, ein
signifikant höheres Risiko hatten, an Asthma zu erkranken. Eine weitere Studie im Journal of Environmental Research hat ergeben, dass Phthalate das Immunsystem beeinträchtigen und Entzündungsreaktionen im Körper auslösen können.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie im Journal of Environmental Health Perspectives ist ebenfalls besorgniserregend. Es ist beunruhigend, dass Phthalate im Urin von Kindern nachgewiesen wurden, was auf eine weitverbreitete Exposition
gegenüber diesen giftigen Chemikalien hinweist. Studien haben gezeigt, dass Phthalate hormonelle Störungen verursachen können. Sie werden mit einer verfrühten Pubertät, Unfruchtbarkeit und sogar Krebs in Verbindung gebracht.

Marion Schimmelpfennig schreibt dazu in ihrem Buch "Giftcocktail Körperpflege": "

Wer Nachwuchs plant, sollte Phthalate meiden wie der Teufel das Weihwasser.

Das Problem:

Wenn auch nur einer der Partner genügend Phthalate im Körper hat (und das passiert schneller, als man denkt), sinkt die Chance, überhaupt schwanger zu werden, erheblich!


Besonders besorgniserregend ist die Fähigkeit von Phthalaten, in den Körper einzudringen und sich im Fettgewebe anzureichern.

Auch das Risiko von Typ-2-Diabetes wird mit Phthalaten in Verbindung gebracht. Eine Exposition gegenüber diesen Chemikalien kann die Insulinproduktion im Körper beeinträchtigen und die Glukoseverwertung stören, was zu einem erhöhten Diabetesrisiko führen kann.

Phthalate in Lebensmitteln?

Weichmacher können laut Umweltbundesamt in allen Grundnahrungsmitteln wie Fett, Brot, Obst, Gemüse, Milch und Milchprodukten enthalten sein.

Eine labortechnische Untersuchung ist notwendig, um festzustellen, ob ein Lebensmittel belastet ist. Es ist jedoch zu beachten, dass Lebensmittel in der Regel keine gesundheitsgefährdenden
Konzentrationen enthalten.

PHTHALATE In Kosmetik

Phthalate kommen als Weichmacher in konventioneller Kosmetik zum Einsatz um eine cremige Konsistenz zu erhalten.

Außerdem wird es als Vergällungsmittel für Alkohol verwendet.

Sobald die Bezeichnung Alkohol denat in der Liste der Inhaltsstoffe auftaucht, ist es wahrscheinlich, dass dafür Phthalate verwendet wurden.

Da Phthalate fett- und wasserlöslich sind, können sie von der Haut angenommen werden und sich im Körper anreichern.

INCI Bezeichnung: Diethyl Phthalate, Diethylhexyl Phthalate, Di-n-Butylphthalat (DBP)

Das ⁠BfR⁠ empfiehlt Verbraucherinnen und Verbrauchern, die Aufnahme des Weichmachers DEHP zu reduzieren. Um dies zu erreichen, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher sich abwechslungsreich ernähren,
Speisen frisch zubereiten, wenig Fertigprodukte zu sich nehmen und Produktmarken öfter wechseln. Es ist wichtig zu beachten, dass gleiche Produkte je nach Hersteller unterschiedliche Mengen an DEHP enthalten können.

Um die Aufnahme der Chemikalie über den Hausstaub zu verringern, sollten Böden und Teppiche regelmäßig
gereinigt werden. Es ist wichtig darauf zu achten, dass Kleinkinder nur Dinge in den Mund nehmen, die dafür hergestellt und bestimmt sind. Es gibt Meldungen des europäischen Schnellwarnsystems RAPEX, die zeigen, dass die Substanz DEHP gelegentlich in Spielzeug nachgewiesen wird, obwohl es inzwischen verboten ist. Auch ältere Spielzeuge, die vor Inkrafttreten des Verbots auf dem Markt waren, können eine mögliche Aufnahmequelle darstellen.

Wie kommen Phthalate in Kinder-Urin?



Derzeit wird von verschiedenen Institutionen, darunter das Umweltbundesamt, intensiv nach der Ursache des verbotenen DnHexP gesucht. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass viele Kinder offenbar unbeabsichtigt belastet sind. Obwohl noch keine konkreten Erkenntnisse vorliegen, wird intensiv diskutiert und verschiedene Theorien werden diskutiert.

Eine dieser Theorien besagt, dass Sonnenschutzmittel möglicherweise die Ursache für die Belastung mit MnHexP sind. Erste Analysen haben einen Zusammenhang zwischen der Belastung mit MnHexP und Kosmetika aufgezeigt.

Eine alternative Theorie besagt, dass Hersteller möglicherweise eine ähnliche, aber noch nicht verbotene Substanz in ihren Produkten verwenden. Es wird vermutet, dass diese Substanz auf ähnliche Weise abgebaut wird wie DnHexP und daher
ähnlich gesundheitsschädlich sein könnte.

Daher ist es sehr wichtig, den Kontakt mit Phthalaten so weit wie möglich zu reduzieren. Als Eltern sollten wir darauf achten, dass Kinder mit phthalatfreiem Spielzeug spielen und Produkte kaufen, die als 'phthalatfrei' gekennzeichnet sind. Als Verbraucher sollten wir ebenfalls auf phthalatfreie Kosmetika und Reinigungsmittel zurückgreifen.

Quellen: Literatur: M.Schimmelpfenig (2015):Giftcocktail Körperpflege: J.K.Fischer Verlag

https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=1041&typ=1&nid=149182&s=55087

https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/chemische-stoffe/weichmacher/haeufige-fragen-zu-phthalaten-bzw-weichmachern#wie-konnen-sich-verbraucherinnen-und-verbraucher-vor-einer-hohen-dehp-aufnahme-schutzen

https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/veroeffentlichungen/pressemitteilungen/details/4157-neue-funde-von-weichmacher-im-kinderurin

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